Anton Emmerich Max von VALLNER, Oblt - Rittm (20./4. 1886 - 3./10. 1921, Innsbruck) war 1914 Zugs-Kommandant in der 1. Eskadron.

 

Foto: Anton vor Sommer 1914, Ausschnitt aus Offiziersgruppen-bild, Quelle: Nachlass Otto URBAN

 

Sein Vater war Generalmajor Anton von VALLNER (27./8. 1835, Wien – 17./12. 1897, Wien, Grab: Klosterneuburg Friedhof Obere Stadt), seine Mutter: Gisela von VALLNER, Geborene von LEYß zu PASCHPACH (22./9. 1863, Budapest – 10./11. 1912, Wien), seine Schwestern: Maxi KOGELNICK und Hermine (Mina) MANNLICHER.

Leutnant VALLNER heiratete am 30./9. 1919 Elisabeth FALK, Tochter des ehem. Generalchef-Auditors Gustav FALK.

Sein weiterer Lebenslauf nach dem Krieg, insbesondere der Grund seines frühen Todes im Alter von 36 Jahren im Jahre 1921 (Spanische Grippe?), ist derzeit nicht bekannt.

 

„Oblt v. VALLNER, der mit seinem Zuge der Gruppe STAUFER in Krasne zugeteilt gewesen, lag durch längere Zeit mit dem Bataillonskommandanten in der Schwarmlinie. Letzterer machte ihn auf drei russische Offiziere aufmerksam, die etwa 200 Schritt vor ihnen hinter einem Gebüsch lagen. VALLNER schoß daraufhin mit seiner Pistole fortgesetzt gegen das Gebüsch. Als die Unsrigen später vorgingen, fanden sie die drei Offiziere als Leichen vor.

 

VALLNER berichtete auch über eine grauenhafte Episode, deren Augenzeuge er war (28./ 8. 1914):

Über die Straßenbrücke, die westlich des Bahnhofes Krasne in beträchtlicher Höhe die Bahn übersetzt, wälzte sich ein ununterbrochener Strom von Flüchtlingen, zumeist Juden, mit ihren Wagen, beladen mit dem in Eile zusammengerafften Hausrat, den Frauen und Kindern. In dem wilden Gedränge der Flucht geschah es nun, daß sich unglücklicherweise gerade auf der Brücke einige Fuhrwerke derart ineinander verkeilten, daß sie die Brücke vollkommen verstopften und niemand mehr vor noch zurückkonnte. In dieses wüste Durcheinander schlugen nun plötzlich russische Schrapnells. Alsbald fing das viele Stroh auf den Fuhrwerken Feuer und im Nu war die Brücke in ein Flammenmeer gehüllt, aus dem das herzzerreißende, gräßliche Jammergeschrei der Unglücklichen gellte, die hier verbrannten, ohne daß man ihnen Hilfe bringen konnte. VALLNER sah aus der Ferne, wie einzelne brennende Menschen, lodernden Fackeln gleich, von der Brücke auf den Bahnkörper herabstürzten“.

 

17. Oktober 1914: „Oblt v. VALLNER rückte von seiner Kommandierung beim 56. BrigKmdo mit einem grotesk verunstalteten Helm ein, den der Luftdruck einer vor ihm einschlagenden Granate ihm vom Kopf gerissen und so zugerichtet hatte, während er selbst zwar niedergeworfen wurde, sonst aber heil geblieben war.“

Krank ins Spital nach Kaschau ab Jänner 1915 abgegangen, rückte er am 17. Februar wieder genesen zur Eskadron ein. Mit 1. Februar 1915 wurde Oblt VALLNER in den Kurs für Kriegsschulaspiranten nach Laibach einberufen.

 

„Unter den Truppen, die im Frühjahr 1915 angesichts der von Italien drohende Kriegsgefahr an die Südwestgrenze der Monarchie verlegt wurden, befand sich auch eine aus Reitern der Dragoner-Regimenter 5, 4 und 15 zusammengesetzte Marschschwadron. Ihr Führer war Rittm Ernst Gf BISSINGEN. Ferner waren vom Regiment noch eingeteilt Oblt v. VALLNER und Offz.-Stellv. BOJANC. Die Schwadron gelangte zunächst nach Prosecco bei Triest, wo sie der 94. IBrig unterstellt und zum Straßensicherungsdienst verwendet wurde. Ungefähr nach Jahresfrist wurde die Schwadron, nunmehr unter Kommando VALLNERs, als Divisionskavallerie bei der 6. ID eingeteilt, mit der sie die Frühjahrsoffensive 1916 in Südtirol mitmachte…. Sie hatte die Straßenpolizei und durch Aufstellung von Relaisposten die Verbindung zwischen dem Divisionskommando und der Stellung zu besorgen, außerdem Leute zu allerlei Hilfsdiensten beizustellen. Die Handpferde waren in dem feuchten und düsteren „Sterzinger Lager", unweit Monte Rover, untergebracht.“ (Siehe Forschungsreise 2024).

Im Spätherbst 1915 verließ Oblt VALLNER die Schwadron.

 

Galerie unten:

1. Anton als Knabe mit Mutter und Schwestern, Nachlass Leyß zu Paschbach

2. Anton als Leutnant, Ausschnitt aus Offiziersgruppenbild, ca. 1910, SI_PAM, Nachlass Otto GARIBOLDI

3. Anton als Rittmeister, ca. 1918, Nachlass Leyß zu Paschbach

4. Antons Mutter Gisela, vor 1900, Nachlass Leyß zu Paschbach

5 + 6: Anton und Elisabeth, Verlobungsfoto und Artikel, "Wiener Salonblatt", 18 06 1910

7 + 8: Gruppenbild und vergrößerter Ausschnitt, Anton als Leutnant, erste Reihe Mitte links sitzend in heller Reithose, mit Ausbildungs-Zug, Kaserne Görz vor Reithalle, vor 1914, aus "Finfarji", Sergej Vrišer, Seite 67 (ebendort fälschlicherweise angegeben mit "Kaserne Maribor"). Neben ihm: Max KIRCHBACH.