Die Identifikation von Unteroffizieren und einfachen Soldaten des I. WK stellt eine besondere Herausforderung dar. Sie konnten oder wollten sich damals keinen Fotoapparat leisten, entsprechend seltener sind Bilder aus dieser Gruppe und die aller-wenigsten davon sind mit Namen (Rückseite) beschriftet. Die wenigen existierenden Fotos wurden meist auf Urlaub von Berufsfotografen im Hinterland für die Familie gemacht, nicht beschriftet, da die Person ohnedies bekannt war und sind, sobald der Bekanntheitsgrad in den nächsten Generationen schwand, verlustig gegangen.
Die Existenz der folgenden Gruppenbilder sagt auch sehr viel über die ausgezeichnete Kohäsion und Beziehung innerhalb des sozial-militärischen Gefüges des Dragonerregiments dar, waren es doch vorgesetzte Offiziere, welche die Soldaten fotografierten und damit würdigten. Man beachte auch die selbstbewusste und stolze Haltung der fotografierten Unteroffiziere und Soldaten.
Die meisten der folgenden Gruppenfotos stammen aus dem Nachlass Curt Krieghammer.
Wachmeister Priversek, Rechenunteroffizier (RUO) Stanz, Beschlagmeister Dvorsak (Dvořák), RUO Daniel, Beschlagmeister Dimec, Wachtm. Gross, Zimmermann, Kopriwa.
1. Division (1. + 3. Esk) DR 5, Jänner 1915 nördlich Bartfa.
Priversek, 1. Esk, (gefallen: 3./7. 1916 beim Angriff auf Puzniki, dort auch begraben, dekoriert 4x mit der großen Silbernen, 3x mit der kleinen Silbernen, 2x mit der bronzenen Tapferkeits-Medaille) war, gemessen an bekannten Berichten, der größte Haudegen des Regiments. Sein Vorname wird nirgends erwähnt, da er mit seinem Familiennamen im Regiment eine "Begriff" war. Sein Spezialgebiet waren Fernspähkommandos und die Einbringung von Gefangenen. Seine von ihm ausgewählten Freiwilligen dazu wurden "Priversek's Indianer" genannt. Ausgerechnet beim einzigen Mal, als Teile des DR 5 als "gewöhnliche" Linien- bzw. Sturminfanterie verwendet wurde, ist er im russischen Artillerie- und MG- Feuer gefallen. Er war verheiratet und hatten einen Sohn, der seiner Mutter als Witwe 1942 in Slowenisch das Buch widmete.
Rechenunteroffizier (RUO) Emmerich Stanz, Stab 3. Esk., ist fotografisch der meist-dokumentierte UO, was offensichtlich auf seine Qualität und Beflissenheit schließen lässt. Nach dem Krieg war er Kaufmann. Silbernes Verdienstkreuz mit der Krone.
Beschlagmeister Josef Dvořák, offenbar böhmischer Herkunft, war der Chef der Hufschmiede der 1. Esk.
RUO Michael Daniel, 1. Esk. wurde offenbar 1916 zur II. Division (Mjr. Altgf. zu SALM mit der 5., 6. und der Reserveeskadron) Ende Oktober versetzt, da er aus Serbien bzw. Montenegro an Gariboldi eine Grußkarte schrieb. Silbernes Verdienstkreuz mit der Krone.
Beschlagmeister Jakob DIMEC, war der Chef der Hufschmiede der 3. Esk. Silbernes Verdienstkreuz mit der Krone.
Wachtmeister Gross(ß), 3. Esk., ist dem Typ "Priversek" zuzuordnen. Es ereilte ihm am selben Tag und Ort wie Priversek dasselbe Schicksal, er wurde von einem Artilleriegranatsplitter am Genick getroffen, Chefarzt Uram konnte ihm nicht mehr helfen, er verstarb am folgenden Tag (Krieghammer). Silberne Tapferkeitsmedaille als Zugsführer 1914 am San.
Wachtmeister Zimmermann, 1. Esk., Silberne Tapferkeitsmedaille als Zugsführer, mehr ist über ihm dzt. nicht bekannt.
(Später: Stabs-) Wachtmeister Franz Kopriwa, 3. Esk., Dienstführender Wachtmeister bis zu seinem Abgehen aus dem Felde (6. Schwadron) infolge Nierenleidens (verm. erst Sommer 1918).
(Krieghammer:) "Kopriwa war im Jahre 1915 mein ganz vorzüglicher (UO) und hat sich wiederholt als besonders schneidiger Patr-Kmdt bewährt. Nach der Schlacht bei Przemysl hat er als solcher mit 9 Mann zuerst einen russ. Inf.-Zug gefangen, die folgende Kompanie zersprengt und wurde erst durch das Feuer des nachfolgenden russ. Baons zurückgetrieben. Im Zivil Schriftsetzer und sozialdemokratischer Ordner (Parteifunktion)." Silberne Tapferkeitsmedaille als Zugsführer.
Sencar, Waltl, Kopriwa, Dimec, Czernicky, Stanz, Unbekannt (RUO 6. Schwadron?), 2 Telephon-Wachtmeister. In Nordungarn zur Zeit der Gorlice Offensive.
Offizier-Stellvertreter Jakob Sencar (3. Esk., 1918: 1. Schwadron, - bei der 4. gab es 1918 auch einen Stabswachtmeister Sencar, vermutlich Alois), war ein Mann der ersten und letzten Stunde (1914-1918) und war auch Zugskommandant (2. Zug/3., bei Gruzska, Juli 1916), eine Aufgabe, die normalerweise ein Leutnant oder Oberleutnant innehatte.
Silberne TKM.
Zugsführer Waltl (3.), Trainführer. Weitere Daten fehlen.
Cernicky, siehe folgende Bildbeschreibung.
Kosimic, (1.), Stanz, Telsnig, Czernicky , Priversek, Franz Gross, Franz Kastellic (3.), Stefan Galgoczy, Zgf Waltl (3.), Trainführer.
Die Wachtmeister der Fuss-Esk. D5 bei Czernelica im Frühjahr 1916 als Standort der Fuss-Eskadron D.5, die von Mitte März bis 6. Juni zusammen mit D. 11 dort Reserve der 14. Kav. Brigade war.
Wachtmeister Kosimic, 1. Esk., fiel am selben Tag wie Priversek. Weitere Daten fehlen.
Max Telsnig, 1. Esk., zeichnete sich als schneidiger Patrouillenführer mehrmals aus. Dabei wurde einmal sein Pferd getötet und er deshalb beim Sturz verletzt. Insbesondere bei Latacz, Vorposten jenseits des Dnjestr, leistete Wachtmeister TELSNIG mit seiner 20 Mann starken Feldwache tapfer bis zum Handgemenge Widerstand. Silberne Tapferkeitsmedaille 1. Klasse.
Franz Czernicky, Dienstführender Wachtmeister der Fuss-Esk. D5, Silberne Tapferkeitsmedaille 1. Klasse.
Franz Kastellic, 3. Esk. Weitere Daten fehlen.
Stefan Galgoczy, vom Landsturm-Husregt 6, der sich 1914 aus dem belagerten Przemysl abgeschnitten, zum Zug GARIBOLDI mit fünf weiteren Honved-Husaren durchschlug; sie waren von der Besatzung Przemysls auf Patrouille ausgeschickt und durch den Feind von der Festung abgeschnitten worden, hatten sich den Dragonern angeschlossen und blieben fortan bei der 1. Eskadron (bis 1917).
Glaser (Tel.), Auer, RUO 7. (7. Schwadron, kein Name), Kresse, Reitmeyer, Juvan, Domajnko, Daniel, Kadunz, k. N., Krießmann, Waltl, Stepan,(sitzend:) Kreuzer, Finger, Stanz.
Czsiski (Chishky südwestl. Wysocko sw. Brody), Oktober 1917.
Wachtmeister Glaser war Wachtmeister der Telephonpatrouille. Derzeit keine weiteren Daten.
Auer: unbekannt.
Alois Kresse war 1914 RUO der Reserve-Eskadron (Waldburg- Zeil) und 1917/18 RUO in der der 5. Schwadron bis zum Kriegsende.
Reitmeyer, Einrückungsjahr 1907 war RUO der 2. Schwadron.
Juvan, Assentierung 1910, Regimentstrompeter, hatte seine Verwendung im Stab.
Franz Domajnko war 1914 RUO in der 6. Eskadron, 1917/18 der Technischen Schwadron.
Kadunz: Wachtmeister im Stab, Rechnungsgehilfe, Ass-Jahr: 1913.
Krießmann war Wachmeister der TelPatr.
Johann Step(p?)an war von Kriegsbeginn an Beschlagmeister der 6. Eskadron, gehörte zum Stand der "Gagisten" (Beamte).
Kreu(t?)zer, AJ 1909, war RUO der 8. Schwadron und kam vom DR 15.
Finger: unbekannt, möglicherweise auch vom DR 15 oder DR 11.
Krießmann, Gregorz, Stanz, Lachowitz, Daniel, Ulanc, Juvan, Waltl, Unbeschrieben (=Steppan); Cziski 1917.
Wachmeister Lachowitz, 2. Eskadron, AJ.: 1910, Einsatz bis 1918.
3. Eskadron: Kopriwa, Wchtm. Glaser der Tel.Patr., Kpl, später Zgfr Walzl, Czernicky, Filipitsch.
Bei Czernelica am Dnjestr, 1915/16.
Walzl: Silberne Tapferkeitsmedaille 2. Klasse, 1916.
Leopold Filipitsch (Filipic): Silberne TKM 1. und 2. Klasse.
Wachmeister der Fuss-Esk. D. 5, bei Czernelica, Stellungen in der Legschlucht am Dnjestr, 1915/16. Sitzend: Groß, Priversek, Czernicky u. Karl Zvan des Pionier-Zugs (PZ), stehend: Wchtm Telsnig (1. Esk.), Jakob Sencar (3. Esk.), und Franz Kopeinig (PZ).
Karl Zvan und Franz Kopeinig ( StbWchtm. 1918, Technische Schwadron) waren seit 1914 die Wachtmeister des Pionierzugs.
Weitere bilddokumentierte Unteroffiziere:
Josef Rath, 1914: 6. Esk., 1917 bei Reiter- Esk. in der Bukowina, StbWachtm. bis 1918. Zeitweilig selbständiger Zugskommandant.
Ferjančič: Korporal (1914), Zgf (1916) - OffzStv (1917), rettete am 26. August 1914 Lt. Penka das Leben (Bergung aus Sumpf unter Feuer). Silberne TKM 1. und 2. Klasse (2x), 1917/18 in russ. Gefangenschaft.
Wchtm. Sancin: Trainführer der 3. Esk., Dienstführender für den Stellungsbau ("Polier") Sommer 1915 bei Opcina. Stammte vermutlich aus dieser Gegend, da er für die einheimischen zivilen Hilfskräfte zuständig war. Silberne Verdienstkreuz mit der Krone.